May the Groove be with you: Latin-Flavoured Musik in der Halle 16

Am Samstag, den 7. Juni, gastierte die Gruppe September zum zweiten Mal in der Halle 16 mit ihrer Mischung aus Jazz, Latin und Weltmusik. Die Band definiert ihren Stil als Latin-Flavoured und konnte das auch überzeugend beweisen.

Fünf Musiker performen auf der Bühne. Von Keyboard über Saxophon, Schlagzeug, Percussion und Gitarre sind viele Instrumente dabei

September, bereits 1979 in Tübingen aus der Taufe gehoben, eröffnete entsprechend mit einem ihren ersten Titel, „Tübingen on my Mind“, geschrieben von einem damals sehr jungen und junggebliebenen Andreas Spätgens, als er an der Universität Tübingen Jura studierte. Und so ging es munter weiter mit Latin-inspirierten Rhythmen, oft mit einem persönlichen Bezug wie zum Beispiel bei den Nummern „Bodenseegaloo“ und „Monsieur Paul“. Die Rhythmussektion der Band, mit dem Drummer Horst Künzel und Perkussionist Andreas Pastorek, ist maßgeblich für den Latin Groove verantwortlich. Letzterer war ein Schüler von niemand weniger als Dom Um Romao. Dom, 2005 verstorben, war ein international bekannter brasilianischer Künstler, an den sich viele noch aus seiner Zeit mit Weather Report erinnern werden, z.B. auf dem Album Sweetnighter von 1973. September hat mit dem melodischen Saxophonspiel von Andreas Mürdter, der längste Weggefährte von Andreas Spätgens, und mit klassisch ausgebildeten Ulli Eckardt am Bass und Kontrabass, einen ganz eigenwilligen Sound entwickelt.

Ihre Musik klingt auch nach fast fünf Jahrzehnten noch immer frisch, und die Stilelemente von Jazz, Rock, Latin und Weltmusik fügen sich nahtlos zu ihrem unverkennbaren Stil und Tongebäude zusammen. Ihr Auftritt ist professionell aber doch mit viel Herz gespielt, was um so bewundernswerter ist, da einige Bandmitglieder für die meiste Zeit ihrer Karriere nebenher noch einen Tagesjob abzuwickeln hatten. Das zeugt von einer wahren Leidenschaft und Bekenntnis zu ihrer Latin-Flavoured Musik.

Das offizielle Programm wurde standesgemäß mit dem geografisch passend verorteten Lied, „Havanna“, abgeschlossen, dass von einem Besuch in Kuba inspiriert wurde. Der energetische Applaus eines begeisterten Publikums wurde auch noch mit zwei Zugaben belohnt. Ein passendes Ende für einen mehr als gelungenen Abend.

 À propos Kuba und September: Wie ein bekannter Wahl-Kubaner es einmal (fast so) sagte, „Hasta la musica siempre“!

 

Text: Hans
Fotos: Hartmut

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