Vokalakrobatik und Gedanken über die Freiheit
Nach dem gelungenen Auftakt im November 2024 kamen Slammer:innen des Vereins “Die Landkulturschaffenden Südwest e.V.” vergangenen Freitag am 11. Juli erneut zum Poetry Slam in die Halle 16. Die Besucher:innen erlebten einen Abend voller Witz, Tiefe und intensiven Momenten.
Wie schon beim ersten Mal übernahm Vereinsgründer Rolf Suter die Moderation und erklärte das Format des Poetry Slams für alle Neuankömmlinge. Auch diesmal eröffnete er mit einem eigenen Text, bei dem das Publikum die Möglichkeit hatte, sich im kollektiven Werten zu üben. Die hoch motivierten Besucher:innen machten sogar ihre eigenen Wertungskarten und stellten die Mathekünste des Moderators damit auf die Probe. Mit Unterstützung der Community konnte Rolf alle Karten aufspüren und mitgerechnet hat das gesamte Publikum.
Rolf Suter
In einer abwechslungsreichen Runde mit neuen Gesichtern ging der Slam los.
Thomas Ring
Laut Internetrecherche kommt der Buchstabe “A” am sechshäufigsten und mit einer relativen Häufigkeit von 6,51% vor. Eine wahre Kunst also, die Gusto mit in die Halle brachte - denn seine Erzählung machte sogar Sinn. Auch Hans aus dem Publikum fand positives Feedback für den Poetry Slammer und konnte die Vorliebe für “jam jam” nur bestätigen.
Thon
Im Anschluss regte Nicole Mann, die jüngste im Bunde, zum Nachdenken über zwischenmenschliche Beziehungen und Trauer an. Ihre fesselnde und emotional berührende Vortragsweise rundeten ihre Worte gelungen ab un führten sie ebenfalls ins Finale.
Georg Felsberg
Thomas Ring aus Stuttgart machte einen eher provokativen Anfang, mit Wortspielen und gepflegtem Nonsens. Er war sich keiner Ausdrucksweise zu schade und sorgte mit so mancher Formulierung für ein Schmunzeln unter den Zuhörer:innen.
Gusto brachte die Besucher:innen der Halle mit seiner Vokalakrobatik zum Lachen. In seiner Geschichte über “Hans mag jam jam” wurde nur der Vokal a verwendet.
Gutso
Thon zog mit berührenden Worten als einer von dreien ins Finale ein. Der junge Mann nahm das Publikum mit auf die Reise eines unglücklichen Verliebten. Nach viel Schmachten und unerwiderten Gefühlen gab es eine humorvoller Pointe.
Nicole Mann
Georg Felsberg traf durch seine philosophischen Worte und Überlegungen, in denen sich die Zuhörer:innen wiederfinden konnten, genau die Vorliebe des Publikums. Mit Gedanken über die Freiheit und der Entscheidung etwas auch mal nicht zu tun, in Form einer bewegenden Geschichte, genoss er den lautesten Applaus des Publikums und somit auch den Gewinn.
von links: Nicole, Gusto, Thomas, Rolf, Thon und Georg
Das Publikum zeigte sich offen, interessiert und lies sich auf den manchmal etwas besonderen Humor ein. Erneut war klar: Die Wertung war in der Halle eigentlich Nebensache. Alle Beiträge hatten auf ihre Weise das Potenzial, in Erinnerung zu bleiben. Und bei dem nächsten Besuch der Slamer:innen lassen wir die Wertungskarten vermutlich sogar ganz weg, konzentrieren uns voll und ganz auf die Geschichten der Künstler:innen und lassen uns von ihren Worten treiben.
Text & Fotos: Anna