Die Scarborough Fair gibt sich ein Stell-Dich-Ein in der Halle 16
Das Énekes Duo, bestehend aus Judit Seitter (Sopran und Klavier) und Egon Bässler (Bariton), war am Samstag, den 21. Juni, zu Gast in einer doch recht sommerlich warmen Halle 16 mit ihrem Repertoire von irischen, englischen und schottischen Liedern, „Sing me a Song of Scarborough Fair“.
Während Judit in Ungarn aufgewachsen ist und eine klassische musikalische Ausbildung als Sopranistin und Pianistin dort begonnen hat, war es für Egon „Bessy“ Bässler doch eher ein Heimspiel. Er ist in Sulz aufgewachsen, wo er bereits als Gründungsmitglied, Sänger und Gitarrist der Folkgruppe „Apfelbaum“ seine ersten musikalischen Auftritte hatte. Somit war das Konzert auch ein Wiedersehen mit alten Freunden und Bekannten.
Das Konzert spannte die Bandbreite von traditionellen Nummern bis Kunstlieder, vorgetragen als Sologesang oder im Duett, stets untermalt von dem Klavierspiel von Judit Seitter.
Zu Beginn des Konzerts trug Egon Bässler ein Gedicht von Robert Burns (1759 – 1796) vor, in einer deutschen Übersetzung.
Eine Ode des nationalen Poeten der Schotten an das unbestrittene Nationalgericht der Schotten: der Haggis. Dieses berühmte (und berüchtigte?) Gericht ist ein gekochter Schafsmagen mit einer Füllung aus Innereien desselben Tieres, Zwiebeln, Haferflocken, Talg, Gewürzen und Salz. Laut den Einheimischen ist Haggis „the undesputed king of sausages“!
Damit war die richtige Atmosphäre vorbereit für Lieder wie „The Skye Boat Song“, „Danny Boy“, „Greensleaves“ und natürlich auch „Scarborough Fair“. Manche mit deutscher Übersetzung vorgetragen, aber zumeist in Englisch gesungen. Für viele Lieder wurden dann auch einige hilfreichen Erläuterungen beigesteuert, die den Inhalt und Hintergrund der Lieder erklärten und damit das Verstehen erleichterten.
Das zahlreich erschienene Publikum war begeistert von diesem Liederabend, vor (fast) heimischer Kulisse, und wurde dann auch entsprechend mit einer Zugabe belohnt.
Zum Schluss noch einmal zurück zum Anfang, mit der letzten Strophe des zu Beginn zitierten Gedichts von Robert Burns über den König aller Würste: „Address to a Haggis“ (im Original und deutscher Übersetzung aus dem Internet, zum Anhören:
Ihr Mächt, die ihr im Himmel verkehrt,
und den Menschen den Speisezettel serviert,
ein Schotte hat Fraß noch nie verzehrt,
der bloß ein Dreck ist;
Drum, wünscht ihr, dass er sich euch verehrt, gebt ihm ´nen Haggis!
Ye Pow‘rs, wha mak mankind your care,
And dish them out their bill o‘ fare,
Auld Scotland wants nae skinking ware
That jaups in luggies;
But, if ye wish her gratefu‘ prayer
Gie her a haggis!