Hauke Ströh liefert ein BeFLÜGELTes Piano Konzert in der Halle 16
Hauke Ströh bestreitete das erste der drei Pianokonzerte des BeFLÜGELten Wochenendes.
Hauke spielt hauptsächlich Konzerte in Deutschland und der Schweiz. Und auf einem seiner Reisen mit dem Zug von seinem heimatlichen Hamburg in die Schweiz, führte ihn der Weg auch durch Sulz, wo die Ruine Albeck, der Gähnende Stein, und das liebliche Neckartal sein Interesse erregten. Daher entschloss er sich, diese Stadt als Zwischenstopp etwas mehr zu erkunden, und kam so auch zufällig auf die Halle 16. Am 27. Juni diesen Jahres war es dann endlich so weit, und Hauke konnte sein (erstes) Konzert in der Halle geben.
Seine Lieder sind zumeist eigene Kompositionen aber zum Teil auch neuinterpretierte Pop-Klassiker von Sting, Leonard Cohen, und Katie Melua. Der ikonische Song „Whiter Shade of Pale“ („we skipped the light fandango…“) von Procol Harum aus dem Jahr 1967 ist auch in seinem Repertoire.
Die Lieder laden förmlich ein, genussvoll zuzuhören. Und für Hauke ist es wichtig, dass ein Konzert ein im ursprünglichen Sinne einmaliger und intimer Moment zwischen Künstler und Publikum sein muss. Darum möchte er auch nicht, dass Zuhörer mit ihren Handys den Fluss der Musik mit ihrem Fotografieren und Videoaufnahmen stören, ein leider immer häufiger zu beklagendes Ärgernis bei Konzerten und Theateraufführungen. Überhaupt ist Hauke eher analog unterwegs. So benutzt er auch bei seinen Plattenaufnahmen, wie bei dem Kurzalbum „tasten, greifen“ von 2023, analoge Studiomikrofone aus den 60-gern Jahren. Live-Musik ist eben immer an einen konkreten Moment und Ort gebunden, und sollte auch so genossen werden.
Apropos „genossen“, zu genießen gab es Vieles an diesem Abend. Vor allem seine Eigenkompositionen wie „This Island“, „Neues Ja“, „Ruf und Rückhall“, sowie „Verpassen“, kommen mit sehr viel Einfühlungsvermögen daher, fast schon meditativ, und laden ein, sich auf den Schwingen der Musik einfach schweben zu lassen.
Für (fast) jede Nummer gibt es eine kurze Erläuterung, was hinter der Komposition steckt, vorgetragen mit viel leisem Humor. Geschichtenerzählen also, mit Hilfe der schwarzen und weißen Tasten, das ganz ohne Worte auskommt, leicht und traumwandlerisch musikalisch umgesetzt, so könnte man seine Kompositionen vielleicht am besten umschreiben. Man fängt selbst an mitzuträumen, und ist dann doch plötzlich wieder zurück, wenn das Stück, viel zu früh, wieder vorbei ist. Man wünscht sich bei vielen dieser Stücke, dass sie ruhig noch etwas länger hätten andauern können. Aber es gibt diese Lieder ja auch zum Nachhören auf seinen Alben, die man an diesem Abend auch bekommen konnte.
Das Konzert von Hauke Ströh war ein mehr als gelungener Einstand für die insgesamt drei BeFLÜGELten Konzerte, und wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen mit Hauke in der Halle 16. Hoffentlich wird es ihm dann gelingen, endlich die Sulzer Mammutbäume ausfindig zu machen.