Triple C, klassische Musik, die aus der Kälte (ent-)kam
Am 7. November begrüßte die Halle 16 das klassische Musik-Terzett „Triple C“, ein Name, der auf den immergleichen Anfangsbuchstaben ihrer Nachnahmen basiert: Sabrina, Hsin-Man Chen (Flöte), Maggie, Ching Nam Cheung (Fagott) und Apson, Wei-Chun Chen (Klavier).
Die drei jungen Musikerinnen hatten eine interessante Mischung von Stücken ausgewählt, die einen weiten Bogen von der Barockmusik bis zur modernen Klassik spannten.
Allesamt ausgebildet an der Musikschule Trossingen, zeigten die drei Nachwuchs-künstler eine große Reife bei der Vorführung ihres anspruchsvollen Repertoires. Angefangen mit Johann Sebastian Bach‘s Chaconne in d-Moll, von Ferrucio Busoni für das Soloklavier transkribiert, ging es munter weiter mit einem Duo für Flöte und Fagott von Josef Fiala und einem Trio in G-Dur für Flöte, Fagott und Klavier von Ludwig van Beethoven.
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter, angefangen mit ausgewählten Stücken aus Goerges Bizets Oper Carmen, neu arrangiert von Peter Simpson, gefolgt von einer Fantasie für Querflöte und Klavier von Philippe Gaubert und schließlich einem Trio für Flöte, Fagott und Klavier von Jan Koestler. Hervorzuheben ist eine moderne Komposition von Petr Wajsar für das Solofagott, mit dem Titel „Monopoly“. Das Fagott bleibt ja in der Regel etwas im Hintergrund, etwa als Teil eines Symphonieorchesters, aber bei diesem Solostück bekam das Instrument endlich einmal die Hauptrolle. Maggi, Ching Nam Cheung nahm die Herausforderung an und spielte dieses technisch herausfordernde Stück, das wohl stets, wie auch an diesem Abend, mit einem langen Notenblatt über drei Notenständer ausgebreitet verteilt aufgeführt wird, sehr gekonnt. Die Musik wird zusätzlich hier und da mit Händen und Füßen noch rhythmisch untermalt, was dem Stück ein etwas jazzigen Charakter gab. Irgendwie könnte einem das Jazzalbum „Vanessa“ von Michael Naura (ECM, 1975) in den Sinn kommen, mit Klaus Thunemann am Fagott.
Die drei jungen Musiker boten ein wirklich wunderschönes Konzert, mit einer gelungenen Mischung aus alten und neuen Kompositionen, die technisch wie musikalisch äußerst kompetent und mit viel Energie dargeboten wurden. Beim Zuschauen wurde einem wieder einmal bewusst, dass Musizieren eben auch ein Leistungssport ist.
Das alles war um so bemerkenswerter, da die klimatischen Bedingungen in der Halle an diesem Abend nicht gerade tropisch waren. Ungeachtet aller Bemühungen und vielen Heizkörpern weigerte sich das Thermometer hartnäckig doch noch etwas höher zu klettern. Aber die drei Künstler trotzten standhaft den eher kühlen Temperaturen und begeisterten das zahlreich erschienene Publikum. Wärme kommt eben auch von innen!
Text: Hans
Fotos: Anna